Lassen Sie sich von Deutschlands bekanntestem Astrophysiker in die Geheimnisse der Milchstraße einführen. Erfahren Sie, wie der Nobelpreisträger und sein Team vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching die Existenz eines Schwarzen Loches im Zentrum unserer Galaxie nachgewiesen haben - eine wissenschaftliche Sensation!
Prof. Dr. Reinhard Genzel
(geb. am 24.3.1952 in Bad Homburg) ist Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik (MPE) in Garching, Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Professor an der Graduate School for Physics and Astronomy der University of California in Berkeley.
Er ist einer der weltweit führenden Forscher auf dem Gebiet der Infrarot- und Submillimeter-Astronomie.
Seine Forschungsschwerpunkte sind Experimentelle Astrophysik, Schwarze Löcher, Galaxienkerne, Galaxienentwicklung, Sternenentstehung und extragalaktische Astrophysik.
2020 erhielt er den Nobelpreis für Physik, gemeinsam mit der US-amerikanischen Astronomin Andrea Ghez, für die Entdeckung eines supermassereichen kompakten Objekts im Zentrum unserer Galaxie, der Milchstraße.
Termin:
DATUM: 17.04.2024
UHRZEIT: 18:12 – 18:42 Uhr
RAUM: Saal 13a
Abstract - Galaxien und Schwarze Löcher
Vortragstitel: Galaxien und Schwarze Löcher
(akademischer) Titel, Vor- und Nachname: Prof. Dr. Reinhard Genzel
Organisation: Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik, Garching
Im Zentrum der Milchstraße sitzt ein außergewöhnlich kompaktes Objekt, das von den Astronomen Sagittarius A* genannt wird. Ausgehend von den Vorhersagen der Einstein'schen Allgemeinen Relativitaetstheorie vermutet man seit 50 Jahren, dass SgrA* ein supermassives Schwarzes Loch sein könnte. Um diese Hypothese zu untersuchen, sind Reinhard Genzel und sein Team diesem Massemonster seit vierzig Jahren auf der Spur. Mit hochpräzisen Messungen der Sternbewegungen um SgrA* und von Helligkeitsausbrüchen von heißem Gas aus der unmittelbaren Umgebung von SgrA* haben Genzel und eine zweite Gruppe um Andrea Ghez in Kalifornien überzeugend gezeigt, dass SgrA* wirklich ein Schwarzes Loch mit einer Masse von 4 Millionen Sonnenmassen sein muss. Es ist inzwischen sogar möglich, charakteristische Effekte der allgemeinen Relativitätstheorie, wie die Gravitationsrotverschiebung des Lichts, oder die Bahnpräzession eines vorbeiziehenden Sterns zum ersten Mal in einer solch extremen Umgebung zu messen. Gleichzeitig ist klargeworden, dass die meisten Galaxien massive Schwarze Löcher beherbergen und diese Schwarzen Löcher bereits etwa eine Milliarde Jahre nach dem Urknall entstanden sein müssen.
Zusammen mit Roger Penrose und Andrea Ghez wurde Reinhard Genzel 2020 dafür mit dem *Nobelpreis für Physik* ausgezeichnet.